Tourenprogramm

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Bergwandern ,rund ums Bergell

Leiter             G. Akermann

Teilnehmer    R. Kleeb

                      Chr. Zaugg

Dienstag 13.8.

Treffpunkt aller pünktlich 10.00 vor der höchsten Kaffeerösterei Europas in Posta Bivio. Nach dem Genuss des braunen Gesüffs, starten wir Richtung Stallerberg. Bei strahlendem Sonnenschein gings gleich steil bergan, durch blühende Bergwiesen. Auf  knapp 2400 Meter durchschritten wir etliche Hochmoore und definierten diese auch, wir waren nach 2 ½ Stunden bereits am höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung, dem Stallerberg angelangt. Nach kurzer Rast traten wir den Abstieg Richtung Juf an.

Mittwoch 14.8.

Der heutige Tag wird etwas länger und abwechslungreicher. Nach dem z`Morge in Pension Edelweiss Juf fuhren wir per Poschtli bis zur Haltestelle Avers Cröt, wo uns Bruno Loi erwartete. Er chauffierte uns per Alpentaxi beinahe bis Alp Sovrana, er erzählte uns viel Wissenswertes von Juf und das Val Madris und erklärte uns die Zusammenhänge mit Soglio und den Familien von Salis. Nun hiess es Rucksäcke schultern, derWeg ist noch lange und vorwiegend steinig bis Soglio. Schon bald folgt die Abzweigung zum Pass Prasgnola. Der Schäfer war dieses Jahr noch nicht hier, saftiges Grün wartet auf seine Tiere. Nach circa 2 Stunden trafen wir auf ' I Trappet'. Diese kunstvoll mit enormer Sachkenntnis geschichtete Natursteintreppe welche seit dem 15. Jahrhundert durch die Bergeller Bauern unterhalten wird, bedeutete die Sicherung ihrer Existenz.( Die Sanierung ist im Video des ASTRA nachzusehen . I Trapet. historische Wege)Das Nächste Higlight folgt umgehend. Auf dem Pass angekommen, aus dem Schatten des letzten Steins hervorgetreten,was sehen wir da. Keiner von uns drei kann die Situation so richtig erfassen, der Griff zur Kamera schon viel zu spät, einfach nur WAU!  WAU!!  Einer deutet es als eine horde Gämse, der andere als Gänse. Minimum 20 Geier in Reih und Glied aufgestellt zur Ehrengarde sitzen vorne an der Kante zum Bergell. Erst als die Vögel zum Start ansetzen wird uns bewusst, was für ein Spektakel sich vor uns abspielt, als sie zum Flug ansetzen über das Bergell, einfach Wahsinn und einmalig, uns fehlten die Worte, diese Ueberraschung!! Nun brauchten wir eine Pause um diese Eindrücke zu verarbeiten, Tiere, Handwerkliches Geschick und alles vor diesem Panorama, genügend Zeit hatten wir ja. Als wir uns wieder etwas gesammelt und gestärkt hatten, begannen wir den Abstieg, über 1600 Meter hinunter nach Soglio. Erst sehr steil, ein par Meter mit Ketten gesichert, dann an einem restlos abgenagten Schafskadaver vorbei (Geier) und schliesslich hinunter zur Alp Laira, welche heute leider vom Zerfall bedroht ist, die Wiesen verganden, Dächer sind am einstürzen, sehr schade.Vor rund 20 Jahren erhielten wir hier noch z`Morge, nachdem Käthi und ich am Vorabend dem Aelpler beim Heueintragen geholfen haben. Leider. Wir besichtigten nach 4Std Abstieg das wunderschöne Dorf Soglio, mit seinen Palazzi. Per ÖV trafen wir 3 gegen Abend in unserer Unterkunft im B u B in Panzaira fast pünktlich zum zum z`Nacht zu gewünschter Pizzoccheri ein.

Donnerstag 15.8.

Der heutige Tag wird etwas weniger spannend, und doch sehen und erleben wir auch hier viel historisches. Auf den Spuren der Römer starten wir gleich hinter dem B u B Richtung Casaccia. Unser Ziel für heute ist tgesa da sept, am Septimerpass. Eine Unterkunft, erst seit 2 Jahren geöffnet, für 16 Personen, richtig smart, mit tollem Hüttenteam. Vor ein par hundert Jahren war der Septimerpass einer der wichtigsten Passübergänge, bevor dann der Julier eröffnet resp. ausgebaut wurde.

Freitag 16.8.

Der heutige Tag wird nun wieder etwas alpin. Vom Pass da Sett gehts erst Richtung Pass Lunghin wo drei Flüsse in drei verschiedene Meere ihren Ursprung haben, in Europa einmalig. Nach Norden die Julia in den Atlantik, nach Süden die Maira ins Mittelmeer und nach Osten der Inn ins schwarze Meer. Wir steigen auf zum Piz Lunghin, dem höchsten Punkt unserer 4- tägigen Wanderung, nicht dramatisch, dafür herrscht hier eine grandiose Aussicht, über Engadin und Bergell, die ganze Seenlandschaft von Sils, der Tiefblick nach Maloja. 10.00, wir sollten weiter, nun gehts ein kurzes Stück den gleichen Weg zurück, dann hinunter zum Lägh da Lunghin, noch kurz hinauf zum Lai Nair, dann auf alten Wegspuren unter dem P. Materdell hinüber zur Fuorcla Grevasalvas, ab hier steuerten wir gegen Norden vorbei an Leg Grevasalvas immer nidsi, und alsbald sichteten wir La Veduta, das Julier Hospiz das definitive Ziel unserer 4- Tageswanderung. Noch ein kühles Blondes, dann trennten sich unsere Wege. Ruedi und Chrigu mit 2 mal Umsteigen nach Huttwil und ich in mein Base-Camp nach Madulain, Engiadin ota.

Chömit guet hei u ev. gärn wieder es angers mou, s`het Spass gmacht.    Guido