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Mythentriologie - Ersatztour für Rheinwaldhorn

Mythen-Trilogie Fr. 5. Juli 2024

Auch unsere drei-tätige Hochtour ums Rheinwaldhorn ist am Wochenende dem Wetter zum Opfer gefallen. Da aber am Freitag sonnig und warm versprochen war, schlug unser Tourenleiter Tom vor, eine typengerechte Tour zu machen. Am Donnerstagnachmittag stand also fest, dass wir die Überschreitung der Mythen in Angriff nehmen.

Um 09:00 Uhr morgens starteten wir zu fünft beim Parkplatz Haggenegg. Der Wanderweg wird zunehmend steiler und bald schon kamen auch die Hände zum Einsatz. Dieser Weg gilt als T5 und aufgrund der anhaltenden Nässe war zusätzlich gewisse Vorsicht geboten. Nach kurzer Zeit entschieden wir uns, in Seilschaften weiter zu gehen. Besonders bei der ersten Schlüsselstelle, dem sogenannten «Müller-Kamin» war dies definitiv eine gute Idee. Dieser Kamin bot eine Kletterei im dritten Grad, allerdings mussten wir dabei aufgrund der engen Verhältnisse unsere Bäuche etwas einziehen. Die Grat-Kraxelei, die nach dem Kamin folgte, sorgte bei allen für Begeisterung. Und nach wenigen weiteren Schritten hatten wir den ersten Gipfel, den Haggenspitz, erreicht. Eine kleine Stärkungspause und schon ging es, ohne Seil, wieder bergab. Die Sonne schien und erwärmte den Boden, was dieser steile Abstieg, und den Wiederaufstieg Richtung kleiner Mythen jetzt etwas einfacher machte.
Nun war die zweite Schlüsselstelle an der Reihe, dem Mythen-Kamin. Dieser sah von unten etwas einladender aus als sein Vorgänger und war mit zweitem Klettergrat und weniger Verengung auch einfacher zu meistern. Allerdings wurden wir durch einen A4 grossen, fallenden Stein wieder daran erinnert, warum man Helme trägt und wie man sich bei Steinschlag zu verhalten hat. Beide Kamine sind übrigens mit Bohrhaken gesichert. Pünktlich zum Mittag erreichten wir den Gipfel des Chly Mythen. Nach der Mittagspause diskutierten wir über das weitere Vorgehen. Der grosse Mythen vis-a-vis zeigte sich verlockend und so entschieden wir, diesen über den alten Nordostgrat auch noch zu besteigen. Gesagt getan, flott runter nach Zwyschet Mythen und von dort für einmal flach dem Wanderweg folgend um den ersten Vorzipfel des Grossen Mythen. Bei einer Geröllhalde stiegen wir wieder ein und steil bergauf. Beim ersten Pass banden wir uns wieder in unsere Seilschaften ein. Auf dieser Strecke gab es zwei Schlüsselstellen: Eine Querung über Felsplatten sowie ein Felsriegel über nackten Felsen. Beide Stellen sind durch Ketten und Seile entschärft. Nun ging es die letzten Höhenmeter über wieder etwas nassem, rutschigen Boden durch kleine Tannen auf den normalen Wanderweg des Grossen Mythen. Voller Freude und Stolz erreichten wir den Gipfel und gönnten uns ein Fyrabe-Plättli, denn immerhin war es nun schon 17:00 Uhr! Gestärkt, aber mit Gummibeinen machten wir uns nun an den Abstieg über den normalen Wanderweg zurück zum Parkplatz Haggenegg. Ein gelungener Tag mit spannender Kraxelei und Kletterei und guter Kameradschaft.

Sarah Gertsch