Touren Berichte Hilfe
Login

Wanderung Haldigrat - Niederrickenbach

Die Wetterausichten am Dienstag versprachen zuerst nicht viel Gutes. Doch mit der Verschiebung um einen Tag konnten wir das Beste herausholen, was ein super Herbsttag zu bieten hat.

Teilnehmer: Rudolf Siegenthaler (Leiter), Hugo Lanz, Guido Akermann, Käthi Akermann, Ruth Haussener, Anna Bürgi, Susanne Steimer, Berti Zaugg, Robert Zwahlen

Ein wirklich schöner Morgen,die Luft klar und rein bot sich an diesem 25. Sept. 2024 den neun Senioren-Wanderer des SAC-Huttwil beim Bahnhof Wolfenschiessen an.

Es war grad kurz nach halb neun als wir aus dem Zug ausstiegen. Ein kurzer Fussmarsch brachte uns zur Seilbahn Brändlen, die uns die erste 700hm erleichterte. Nach zweimal fahren waren alle wohlbehalten am eigentlichen Wanderstart angelangt. Auf Brändlen 1179m.

Einzig Anna, die noch etwas an einer Erkältung litt, hatte doch Bedenken ob sie diese Wanderung locker schaffen werde. Nach etwas Kartenstudium und einigen Diskusionen, entschloss sie sich, den doch weit weniger anstrengenden Weg nach Oberrickenbach zu gehen. Einige Minuten oberhalb der Häuser von Brändlen trennten sich dann unsere Wege mit den besten Wünschen von allen Andern.

Wir restlichen acht Leute trappeten dann halt gemächlich bergan los. Der wunderschöne Morgen begleitete uns beim Höhersteigen durch Wäldchen und zum Teil doch recht steile Wiesenabschnitte hinauf auf die weitläufigen Hochweiden zwischen Alp Gigi und Giri. Die Sicht in die Ferne wurde immer umfassender, und die Diskusionen welcher Berg was ist immer lebhafter. Auf den Grasbuckeln von Gigichrüz 1876m machten wir jetzt erstmal Mittagsrast. Essen und Schauen kann man ja bestens miteinander.

Das erste Etappenziel, Station Haldigrat, war ja auch schon in guter Sichtweite. Aber zuerst musste noch das neckische Felsgipfelchen Giri 1925m überquert werden. Das schmale Fingerchen mit dem Gipfelsignal liessen die meisten dann doch aus Scherheitsgründen aus. (Platzmangel)

Eine kurze liebliche Strecke mit hübschen Kalkfelsen durchquerend und dann noch etwas über einen “gäbigen“ Grat erreichten wir kurz vor halb ein Uhr unser besagtes “Gipfelziel” das Bergrestaurant auf dem Haldigrat 1941m.

Das Wetter war immer noch superschön und warm, obwohl doch schon einige hohe Zirrenwolken aufzogen waren, und das Licht etwas milchig erscheinen liessen. Es sollte sich später noch bewahrheiten: An diesem Tag hatten wir das Wetterfenster dieser Woche optimal getroffen.

Zum Glück war die einladende Gastronomie noch geöffnet und voll ausgestatet. Da musste uns niemand lange überreden hier einzukehren. Die Wirtsleute hätten sich sonst wohl noch zu Tode gelangweilt. Es war erstaunlich wenig Touristenverkehr hier an diesem schönsten Tag der Woche.

Nun ja, nach dem Durstlöschen und “plagieren” galt es noch zu erörtern, wer zum Abstieg den Sessellift zu Hilfe nehmen will, und wer zu Fuss alles bis nach Niederrickenbach Dorf 1154m absteigen will.

Doch nach kurzer Diskusion, und einem belebenden Getränk, waren sich alle einig, allein ihre Beine und Füsse zu benutzen. (si aues herti Cheibe...)

Nun ja Abstieg ist Abstieg. Und die Beine der Teilnehmer hatten alle doch schon einigen Jahre und Betriebsstunden auf den Gelenken. Und da ist es nur natürlich, dass es nicht mehr so flott geht wie vor einigen Jahrzehnten. Aber alles lief wie am Schnürchen. Und nebenbei bemerkt finde ich auch diesen Weg recht attraktiv und visuell unterhaltsam. Und die langsam sich verschlechternde Sicht tat da keinen nennenswerten Abbruch.

Kurz nach drei Uhr standen wir alle wohlbehalten in Niederrickenbach vor dem Rest. Pilgerhaus. Vielleicht ein klein wenig Müde, und vielleicht etwas mehr Durstig…

Und unserer guten Erziehung gehorchend konnten wir da kaum einfach stolz vorbeimarschieren. Und so endete auch dieser Ausflug der Seniorenwanderer des SAC-Huttwil mit einem schönen alten Brauch. (Prost)

Man muss ja heute froh sein um jedes Beizli in kleinen Orten, das noch existiert und offen hat.

Um 16.10 Uhr vertrauten wir uns dann wieder der Seilbahn und anderen ÖV Vehikeln an und genossen die Heimreise zum Teil in vollen “Zügen”.

An dieser Stelle möchte ich noch allen Teilnehmer danken für Ihre vorbildliche Disziplin und ihre Geduld mit mir. Hoffe, dass es noch einige solch schöne Wanderungen gibt, und alle noch lange gesund bleiben.

Übrigens hatte auch Anna einen wunderschönen Tag genossen, und war gut nach Hause zurückgekehrt, wie auch alle andern Teilnehmer.

Rudolf Siegenthaler